Entwicklung Digitale Trends
VNU M654 07 scaled

Plattformen verstehen: Das Geschäftsmodell für zukunftsorientierte Unternehmen

Möchten Sie erfahren, was Amazon, Uber, YouTube, Airbnb und Facebook neben ihrem unglaublichen Erfolg gemeinsam haben? ACHTUNG, Spoiler-Alarm! Das Geheimnis ihres Erfolges liegt im Geschäftsmodell, das auf einer Plattform basiert.

In diesem Blogartikel geben wir Ihnen als Plattform-Experten Antworten auf die Fragen: Was unterscheidet sie von gewöhnlichen Unternehmen? Was macht sie so erfolgreich? Erfahren Sie, wie Plattformunternehmen funktionieren und wo sich die Revolution fortsetzen könnte. Werfen wir einen Blick auf die Plattformen – das Geschäftsmodell der Zukunft.

Der Erfolg einer Plattform ist auf Netzwerkeffekte und ihren „schlanken Aufbau“ zurückzuführen.

Als das Geschäftsmodell des 21. Jahrhunderts tauchen Plattformen in den unterschiedlichsten Bereichen auf. Sie stellen ganze Märkte auf den Kopf und lösen revolutionsartige Veränderungen aus.

Airbnb zählt zu einem der populärsten Plattformunternehmen unserer Zeit. Gegründet wurde das Unternehmen in San Francisco im Jahre 2008. In weniger als einem Jahrzehnt gelang es Airbnb, das Hotelgewerbe zu verändern – ohne dabei auch nur eine einzige Immobilie zu besitzen. Uber hat ebenfalls eine bahnbrechende Plattform etabliert. Seit seiner Gründung im März 2009 vermittelt Uber Fahrdienste via Smartphone. Die Firma behauptet sich gegenüber der Konkurrenz, in diesem Fall der Taxibranche, ohne über eine eigene Fahrzeugflotte zu verfügen. Auch Facebook profitiert vom Erfolg der Plattform – es agiert als erfolgreiches Medienunternehmen, ohne dass es selbst Inhalte generiert.

Die Gemeinsamkeit dieser Unternehmen besteht darin, dass sie Erfolg haben, ohne über die für ihre Branche typischen Ressourcen selbst zu verfügen. Sie bieten lediglich die Plattform, auf der die Teilnehmer sich treffen und Geschäfte untereinander tätigen können. Eben diese Schlankheit ist es, die diese Unternehmen zum Erfolg führt und ihnen ein exponentielles Wachstum ermöglicht hat.

Die Wertschöpfung bei Plattformunternehmen liegt im Gegensatz zu herkömmlichen Unternehmen bei den Usern selbst. Airbnb hat seinen Nutzern den kompletten Vermietungsprozess übertragen. Auf diese Weise vermietet Airbnb Zimmer und Wohnungen für Übernachtungen an andere User. Auf diese Weise kann das Unternehmen auf Ressourcen zugreifen, die es selbst gar nicht besitzt, wodurch es erhebliche Einsparungen erzielt.

Die Überlegenheit von Plattformunternehmen resultiert aus Netzwerkeffekten. Mit der Anzahl der Nutzer, die die Plattform für sich gewinnen kann, wächst auch die Bedeutung des Unternehmens und die damit verbundenen Gewinne. Mit der Nutzerzahl steigt auch die Wertschöpfung, sodass auch die User, die gleichzeitig als Verkäufer agieren, einen höheren Gewinn verbuchen.

Der positive Netzwerkeffekt ist jedoch nicht garantiert und kann auch ausbleiben. Wie der Aufbau einer erfolgreichen Plattform gelingt, verraten wir Ihnen im nächsten Abschnitt.

Eine erfolgreiche Plattform berücksichtigt die Nutzer, die Wertschöpfung und relevante Filter

Plattform berücksichtigt die Nutzer, die Wertschöpfung und relevante Filter. Um eine Plattform zu etablieren, sollte zunächst die grundlegende Interaktion (Schlüsselinteraktion) definiert werden. Die Interaktion ist der elementare Informationsaustausch, d. h. das, was die Plattform für den Nutzer interessant macht. Im Falle von Uber ist das der Fahrservice, der gegen Bezahlung angeboten wird, bei YouTube hingegen das Teilen und Anschauen von Videos. Grundsätzlich umfasst jede Schlüsselinteraktion zwei Usergruppen: die Anbieter, die einen Wert bereitstellen, indem sie z. B. ein Video auf YouTube veröffentlichen, und die Kunden, die diese Angebote nutzen.

Bei der Entwicklung einer Plattform ist es entscheidend, dass die angebotenen Inhalte gefiltert sind. So wird sichergestellt, dass den Usern nur die Inhalte angezeigt werden, die für sie relevant sind. Ein Uber-Nutzer möchte beispielsweise nur Fahrer angezeigt bekommen, die sich in seiner Nähe befinden und verfügbar sind. Filtermöglichkeiten bezüglich des Standorts und der Verfügbarkeit spielen folglich eine zentrale Bedeutung bei der Benutzerfreundlichkeit einer Plattform.

Wie gelingt die Monetarisierung einer Plattform?

Plattformen schaffen zunächst einmal nur Werte durch die beschriebenen Netzwerkeffekte. Zu ihren größten Herausforderungen zählt daher, ihren Service zu monetarisieren, ohne dabei die Nutzer zu vergraulen.

Eine Möglichkeit, einen Service zu monetarisieren, liegt darin, einen gewissen Prozentsatz jeder Transaktion für die Bereitstellung der Plattform einzubehalten. Diesen Ansatz verfolgen z. B. Uber und Airbnb. Facebook hingegen erwirtschaftet Gewinne durch Werbung. Auf der Businessplattform LinkedIn sind gewisse Services für bestimmte Nutzergruppen kostenpflichtig. Die Daseinsberechtigung einer Plattform wird durch die bereits beschriebene Schlüsselinteraktion gesichert. Der zweite wichtige Aspekt für einen langfristigen Erfolg liegt in der nachhaltigen Gewinnung von Nutzern. Fakt ist: Um zu funktionieren, brauchen Plattformen eine bestimmte Anzahl an Nutzern.

Wie schaffen es Plattformen aber, möglichst viele Nutzer zu gewinnen? Indem sie eine Sogwirkung auf Kunden und Anbieter ausüben. Einfach zu erreichen ist das leider nicht. Am Anfang einer jeden Plattform besteht das Henne-Ei-Problem: User werden keine Plattform besuchen, die ihnen keinen Mehrwert bietet, und eine Plattform kann keinen Mehrwert bieten, wenn sie keine User vorweisen kann.

Zur Lösung dieses Problems haben sich diverse Verfahren etabliert. Eine von ihnen ist die sogenannte „Follow-the-Rabbit“-Strategie: Hier beginnt man mit einer Art Demo-Unternehmen, das zunächst keine Plattform ist. Das Unternehmen Amazon verfolgte diese Strategie. Zunächst agierte Amazon als Pipeline-Unternehmen. Die angebotenen Produkte, anfangs nur Bücher, besaß Amazon und mietete zur Lagerung Gebäude an. Das Online-Geschäft boomte! Nach dem Aufbau eines soliden Kundenstamms transformierte sich das Onlineunternehmen zur Plattform. Amazon Marketplace war geboren und ermöglichte fortan Tausenden von Händlern, ihre Produkte an Millionen Kunden weltweit zu verkaufen. An jeder Interaktion war und ist Amazon beteiligt. Heutzutage ist Amazon einer der weltweit größten Online-Versandhändler mit einem vielfältigen Produktportfolio und verzeichnete im Jahr 2021 einen Gewinn in Höhe von rund 33,36 Milliarden US-Dollar.

Um das Smartphone-Betriebssystem Android zu etablieren, nutzte Google die sogenannte „Seed“-Strategie. Dabei sorgte die Plattform zunächst selbst dafür, relevante Werte für mindestens eine Usergruppe bereitzustellen. Google setzte Preisgelder in Höhe von fünf Millionen Dollar aus, die die besten App-Entwickler erhalten konnten. Die hochwertigen Apps lockten die Nutzer an, und mit ihnen wiederum kamen neue App-Entwickler hinzu. Dadurch wurde Google zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Apples iOS. Dies ist ein Paradebeispiel für die Schaffung eines positiven Netzwerkeffekts.

Ein Blick in die Zukunft

Das Bildungswesen könnte als Nächstes von der Plattform-Revolution erfasst werden. Das zentrale Produkt von Schulen, Universitäten und jeglicher Art von Bildungseinrichtung sind Informationen. Vielen Menschen, vor allem in den USA, wird Bildung durch extrem hohe Studiengebühren verwehrt. Plattformen hingegen können einfach, schnell, effektiv und kostengünstig Wissen und damit den Zugang zu Bildung herstellen.

Es ist daher nicht überraschend, dass die Plattform-Revolution im Bildungswesen bereits begonnen hat. Beispielsweise ermöglicht YouTube heute Millionen von Menschen den Zugang zu Harvard-Seminaren. Das 2015 in München gegründete Ed-Tech-Start-up Simpleclub hat eine Lernplattform geschaffen und eine Revolution im deutschen Bildungswesen angestoßen.

Zusammenfassung

Plattformen gelingt etwas Einzigartiges: Sie schöpfen Wert aus Ressourcen, die sie selbst nicht besitzen. Ihre Stärke ziehen sie aus Netzwerkeffekten. Dank diesen gelingt es ihnen, rasant zu wachsen und ganze Branchen auf den Kopf zu stellen. Die Plattform-Revolution ist noch nicht an ihrem Ende angelangt: Der Bildungsbranche etwa steht sie erst noch bevor. 

Wenn Sie mehr über diese Thematik erfahren möchtest, kontaktieren Sie uns gerne! Als Plattform-Experten mit langjähriger Erfahrung beraten, entwickeln und pflegen wir Plattformen. Wir überwinden gemeinsam die Herausforderungen, denen du insbesondere zu Beginn gegenüberstehst. Wir unterstützen Sie und zeigen Ihnen konkrete Chancen für deinen persönlichen Business Case auf. Worauf warten Sie? Die Konkurrenz schläft nicht.

Wir freuen uns auf Sie!

Dein Plattform-Team von DigiRift

info@digirift.com | www.digirift.com | Tel.: +49 (0) 30 55065954

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert