Digitale Trends Startup
ai-act

AI Act: Was Unternehmen wissen müssen!

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI, englisch: Artificial Intelligence – AI) bringt nicht nur zahlreiche Möglichkeiten und Vorteile mit sich, sondern auch eine zunehmende Notwendigkeit, diese Technologien zu regulieren. Der AI Act, auch bekannt als AI Act, ist ein bedeutender Gesetzesvorschlag der Europäischen Union, der genau dieses Ziel verfolgt. Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln, bereitstellen oder nutzen, stehen vor neuen Herausforderungen und Chancen. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige über den AI Act und wie Sie sich optimal darauf vorbereiten können.

Was ist der AI Act?

Der AI Act ist eine vorgeschlagene Verordnung der EU, die den Einsatz von KI-Systemen regulieren soll. Das Gesetz basiert auf einem risikobasierten Ansatz, bei dem KI-Systeme in verschiedene Risikokategorien eingeteilt werden. Systeme mit unannehmbarem Risiko sind verboten, während solche mit hohem Risiko strengen Compliance-Vorschriften unterliegen. Ziel des AI Act ist es, eine sichere und ethische Nutzung von KI-Technologien zu gewährleisten und gleichzeitig Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu fördern.

ai-act recht europäische Union

Wer ist vom AI Act betroffen?

Diese Akteure sind vom AI Act betroffen:

  • Anbieter (auch aus Drittländern): Unternehmen, die KI-Systeme in der EU in Verkehr bringen oder in Betrieb nehmen.
  • Nutzer von KI-Systemen: Personen und Organisationen innerhalb der EU, die KI-Systeme verwenden.
  • Anbieter und Nutzer in Drittländern: Wenn das Ergebnis eines KI-Systems in der EU genutzt wird, sind auch Anbieter und Nutzer außerhalb der EU betroffen.

Es gibt jedoch Ausnahmen, die nicht vom AI Act betroffen sind:

  • KI-Systeme für ausschließlich militärische Zwecke
  • Internationale Organisationen: Diese nutzen KI-Systeme im Bereich der Strafverfolgung in Zusammenarbeit mit der EU oder mindestens einem Mitgliedstaat.
  • Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten: Zu KI-Systemen, die in der Forschung und Entwicklung eingesetzt werden.
  • Open-Source-Software: Diese unterliegt im Allgemeinen nicht der Regulierung, es sei denn, sie wird aufgrund ihrer Anwendung als verbotenes oder hochriskantes KI-System eingestuft.

Risikobasierter Ansatz

Der AI Act basiert auf einem risikobasierten Ansatz, der zwischen verschiedenen Arten von KI-Systemen unterscheidet:

  • Unannehmbares Risiko: KI-Systeme, die als manipulierend oder schädlich gelten und die Privatsphäre oder Grundrechte der Menschen verletzen. Beispiele hierfür sind Systeme zur Massenüberwachung ohne Zustimmung oder KI-Anwendungen, die Schwächen von schutzbedürftigen Gruppen wie Kindern oder Menschen mit Behinderungen ausnutzen. Diese Systeme sind komplett verboten.
  • Hohes Risiko: KI-Systeme, die in kritischen Bereichen wie Gesundheitswesen, Strafverfolgung oder Verkehr eingesetzt werden. Diese Systeme müssen strenge Compliance-Anforderungen erfüllen, einschließlich Risikomanagement und Konformitätsbewertungen. Beispiele sind biometrische Identifizierungssysteme oder KI-Anwendungen, die über den Zugang zu Bildungseinrichtungen entscheiden.
  • Begrenztes Risiko: KI-Systeme, die mit Menschen interagieren, wie Chatbots oder Anwendungen zur Emotionserkennung, müssen klar als solche gekennzeichnet sein. Diese Maßnahmen dienen der Transparenz und sollen sicherstellen, dass Nutzer wissen, dass sie mit einer KI interagieren.
  • Minimales Risiko: KI-Systeme, die intern genutzt werden, wie Spamfilter oder einfache Automatisierungswerkzeuge, unterliegen keinen spezifischen Vorschriften des AI Act. Für diese Systeme besteht keine explizite Regulierung.

Transparenzpflichten

Ein wesentlicher Bestandteil des AI Act sind die Transparenzpflichten für bestimmte KI-Systeme. Diese Pflichten betreffen insbesondere KI-Anwendungen, die direkt mit Menschen interagieren oder Inhalte generieren. Die wichtigsten Anforderungen sind:

  • Kennzeichnung: Nutzer müssen darüber informiert werden, dass sie mit einem KI-System interagieren. Dies gilt insbesondere für Chatbots und virtuelle Assistenten.
  • Erklärung generierter Inhalte: Inhalte, die von KI-Systemen generiert wurden, müssen als solche gekennzeichnet werden. Dies verhindert Verwechslungen und erhöht das Vertrauen der Nutzer in die Technologien.
  • Verbraucherrechte: Nutzer müssen über ihre Rechte in Bezug auf die Nutzung von KI-Systemen informiert werden, einschließlich des Rechts auf Auskunft und Löschung ihrer Daten.

Unterstützung für KMU und Start-ups

Um die Innovationskraft Europas zu stärken und kleinere Unternehmen zu unterstützen, sieht der AI Act spezielle Maßnahmen für Start-ups und KMU vor:

  • KI-Reallabore: Diese Labore bieten eine kontrollierte Umgebung, in der Unternehmen KI-Systeme entwickeln und testen können, ohne sofort den vollständigen regulatorischen Anforderungen zu unterliegen. Dies fördert Innovation und bietet gleichzeitig eine Möglichkeit zur Überprüfung der Konformität.
  • Förderprogramme: Finanzielle Unterstützung und Ressourcen sollen bereitgestellt werden, um die Entwicklung und den Einsatz von KI-Systemen in kleinen und mittleren Unternehmen zu erleichtern.
ai act sanktionen

Sanktionen und Compliance

Der AI Act sieht erhebliche Strafen für die Nichteinhaltung der Vorschriften vor. Diese Sanktionen sollen sicherstellen, dass Unternehmen die Regelungen ernst nehmen und die notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung ergreifen:

  • Erhebliche Geldstrafen: Verstöße gegen die Vorschriften zu verbotenen KI-Systemen können Geldbußen von bis zu 35 Millionen Euro oder bis zu 7% des weltweiten Jahresumsatzes nach sich ziehen. Geringfügigere Verstöße können mit Geldbußen von bis zu 15 Millionen Euro oder bis zu 3% des Jahresumsatzes geahndet werden. Fehlerhafte Meldungen können mit bis zu 7,5 Millionen Euro oder 1,5% des Jahresumsatzes bestraft werden.
  • Konformitätsbewertungen: Hochrisiko-KI-Systeme müssen regelmäßige Konformitätsbewertungen durchlaufen und eine EU-Konformitätserklärung ausstellen. Dies umfasst die Überprüfung von Datenqualität, Datensicherheit und Systemintegrität.

Vorbereitung auf den AI Act

Unternehmen sollten frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre KI-Systeme den Anforderungen des AI Act entsprechen. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:

  • Bestandsaufnahme der KI-Systeme: Führen Sie eine umfassende Bestandsaufnahme aller in Ihrem Unternehmen genutzten KI-Systeme durch, um festzustellen, welche Risikokategorie sie gemäß dem AI Act zugeordnet werden.
  • Risikobewertungen: Entwickeln Sie ein Risikomanagementsystem und führen Sie regelmäßige Risikobewertungen durch. Dies hilft Ihnen, potenzielle Compliance-Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Technische Dokumentation: Stellen Sie sicher, dass alle technischen Dokumentationen Ihrer KI-Systeme auf dem neuesten Stand sind und alle relevanten Informationen enthalten, die für die Einhaltung des AI Act erforderlich sind.
  • EU-Konformitätserklärungen: Bereiten Sie die notwendigen EU-Konformitätserklärungen vor und aktualisieren Sie diese regelmäßig.
  • Überwachungsmechanismen: Implementieren Sie kontinuierliche Überwachungsmechanismen, um sicherzustellen, dass Ihre KI-Systeme den Vorschriften des AI Act entsprechen. Dies umfasst die regelmäßige Überprüfung und Anpassung Ihrer Systeme und Prozesse.

Unsere Beratung und Verantwortung

Als Ihr Partner bieten wir umfassende Beratung und Unterstützung, um sicherzustellen, dass Ihre KI-Systeme den Anforderungen des AI Act entsprechen. Unsere Dienstleistungen umfassen:

  • Beratung und Schulung: Wir bieten maßgeschneiderte Beratung und Schulungen an, um Ihre Mitarbeiter über die Anforderungen des AI Act zu informieren und sie auf die Umsetzung vorzubereiten.
  • KI-Systeme auf dem neuesten Stand der Technik: Unsere KI-Systeme nutzen die neueste Technologie für Wissensmanagement und Automatisierung. Sie sind so konzipiert, dass sie vollständig gekapselt sind, was bedeutet, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen, gegen Vorschriften zu verstoßen.
  • Regelmäßige Compliance-Tests: Wir führen regelmäßig Compliance-Tests durch, um sicherzustellen, dass Ihre Daten und Rechte geschützt sind und Ihre KI-Anwendungen stets den aktuellen rechtlichen Anforderungen entsprechen.

Mit unserer Unterstützung können Sie sicher sein, dass Ihre KI-Anwendungen den strengen Anforderungen des AI Act entsprechen und Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Fazit

Der AI Act ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer regulierten KI-Zukunft in Europa. Unternehmen müssen sich auf die neuen Anforderungen vorbereiten und sicherstellen, dass ihre KI-Systeme konform sind. Die Einhaltung der Vorschriften ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Chance, das Vertrauen der Nutzer in KI-Technologien zu stärken und Innovationen voranzutreiben.

Informieren Sie sich jetzt über den AI Act und bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Compliance-Anforderungen. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung können Sie die Herausforderungen meistern und die Chancen nutzen, die der AI Act bietet.

Quellen:

https://www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20230601STO93804/eu-ai-act-first-regulation-on-artificial-intelligence

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2024-0138_EN.pdf